Die süßesten Helfer bei der Schädlingsbekämpfung

Jeder Gartenbesitzer kennt aktuell das Problem: Schnecken ohne Ende - egal, wohin man schaut. Überall kriechen die schleimigen Gesellen lang und fressen alles ab. Egal, ob Gemüse, Kräuter, Pflanzen. Nichts scheint vor ihnen sicher zu sein - selbst das Zwiebellauch verschmähen sie nicht - obwohl es heißt, dass sie ihn nicht mögen. Nun gut. Hilft ja alles nichts. Wie kann man diesen frechen Biestern nun effektiv und umweltschonend zu Laibe rücken? Schneckenkorn kommt schon mal nicht in Frage. Das tötet nicht nur die ungeliebten Wegschnecken, sondern auch alle Gehäuseschnecken sowie Vögel, Igel & Co. Also, Finger weg von dem Zeug! Bierfallen - klingt nett, aber sind nicht besonders effektiv. Es sei denn, man möchte seinen Nachbarn den Gefallen tun und deren Schnecken mit verköstigen. Also hilft ja nur eins - frühs und abends einsammeln - und dann? Was machen wir nun mit den ganzen Schnecken? Mancher Gartenbesitzer ist so "nett" und wirft sie über den Gartenzaun. Das stört die Schnecken allerdings absolut nicht. Die kommen einfach wieder zurück geschneckt oder machen es sich bei den nächsten Nachbarn gemütlich. Wir Vogelliebhaber haben da doch einen gewissen Vorteil. Die großen Nacktschnecken bekommen wir u.a. mit Leihenten in den Griff. Die kleineren Schnecken mit unseren gefiederten Lieblingen. Wachteln und Hühner lieben Schnecken! Das ist kein Scherz. Sie lassen alles links liegen, wenn man mit ein paar Mini-Schnecken auf der Hand die Voliere betritt. Wie es bei Agaporniden & Co aussieht, weiß ich nicht. Ich kann nur von meinen Wachteln sprechen. Für sie ist es jedenfalls eine nette Begleiterscheinung in diesem warmen, feuchten Sommer. Man muss nur immer daran denken, dass Schnecken zum einen eine zusätzliche Proteinquelle darstellen und besonders bei Legewachteln und Legehennen nur dosiert verfüttert werden dürfen. Schließlich führt eine zu hohe Proteingabe zur qualvollen Legenot. Zum anderen sind Schnecken (wie auch Regenwürmer und Insekten) oft von Würmern befallen. Bitte denkt auch daran, dass besonders Volierenvögel nicht nur Schnecken, sondern alles fliegende, kriechende und krabbelnde Getier in der Voliere vernaschen. Also, die kleinen Schnecken einsammeln und ab ins Glas damit. Ab und an jedem Wachtelchen eine Schnecke anbieten (das hebt die Stimmung in der Voliere ungemein) und der Rest der kleinen Nacktschnecken sowie die großen Wegschnecken wandern samt Glas in die Mülltonne. Aber nicht alle Schnecken dürfen entsorgt/ getötet werden! Der Tigerschnegel und die Weinbergschnecken z.B. sind geschützte Arten. Hier drohen sogar Bußgelder, wenn ihr die tötet. Belasst auch die kleinen Gehäuseschnecken im Garten. Diese sind nämlich wichtige Nahrungsquellen für unsere Wildvögel, Igel, Eidechsen, usw. und machen keinen großen Schaden. Außerdem sind sie doch viel zu hübsch zum Entsorgen, oder? Blattläuse, Ameisen und Apfelwickler sind übrigens auch sehr geliebte Leckerbissen. Unser Pfirsichbaum ist ein Blattlausmagnet. Da hilft nichts außer die großen Nester rauszuschneiden. Bisher haben wir die befallenen Blätter immer verbrannt. Diesmal habe ich die Blätter in die Voliere gelegt und die Wachteln haben sich dem Problem angenommen. Ich habe lange keine so sauberen Blätter gesehen wie letztes Wochenende.

In dieser Jahreszeit sollte man grundsätzlich für seine Vögelchen Wurm- und Milbenmittel parat haben. Vieles können wir über die Ernährung regeln und in gewissem Maße vorbeugen, aber ganz vermeiden kann man mit den Heilkräutern einen Befall mit beiden Parasitenarten nicht. Da kann das Vogelhaus noch so sauber und gepflegt und die Voliere so natürlich wie nur möglich eingerichtet sein, wo Vögel sind, sind auch Parasiten. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Bis zu einem bestimmten Grad ist das auch alles ganz normal und kein Problem für die Tiere. In den heißen Sommermonaten, während der Mauser oder in der Brutzeit sind unsere Vögel aber gestresster als üblich. Da können die Parasiten schon zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Deshalb sollte man immer eine kleine Notfallapotheke für seien Schützlinge da haben. ich hatte kürzlich zum Glück bei medpets Wurm- und Parasitenmedikamente für meine gefiederten Freunde bestellt. Eigentlich nur zur Beruhigung, wenn doch mal was ist. Und kaum kam das Päckchen an, beginnt mein Wachtelhahn Karl-Heinz öfters als gewöhnlich zu krähen. Hm, was ist mit ihm los? Kam in der Nacht ein Wildtier zu Besuch und Karl-Heinz will mitteilen, dass er der Chef der Voliere ist? Ich beobachte... am 2. Tag (gestern) schau ich mir den jungen Mann an und was sehe ich? Ein blutiges Gesicht. Mein Herz schien für einen Moment still zu stehen. Ich hab mein Putzzeug fallen lassen und mir den kleinen Kerl geschnappt. Der Schrecken nahm kein Ende. Der ganze Bauch war rot. Die ansteigende Panik habe ich runtergeschluckt und mir gesagt. Bleib ruhig. Oft sieht alles schlimmer aus als es ist. Karl-Heinz durfte zum ersten mal mit in unser Wohnhaus. Dort habe ich ihn vorsichtig den Bauch mit einem sauberen Waschlappen und lauwarmen Wasser abgewaschen. Die Haut war zum Glück unversehrt. Keine Wunde. Hm, woher kam das Blut? Am Auge habe ich nur mit meinem sauberen Finger und warmen Wasser das Blut vorsichtig abgetupft. Karl-Heinz war ganz ruhig. Mein Mann hat ihn gehalten und ich konnte mich um sein Gefieder kümmern. Da ging die Prozedur sehr gut vonstatten. Auch da war keine Wunde zu sehen. Nun ist man natürlich irritiert. Der kleine Kerl ist voller Blut, aber die Haut weist keine Verletzungen auf. Äußerst merkwürdig. Da kam mir die Idee mit den Milben. Die Biester sieht man ja nicht. Schließlich suchen sie sich am Tage ein geschütztes Schlummerplätzchen in dunklen Ritzen usw. und warten sehnsüchtig auf die Nacht, wenn sie dann ihre Opfer befallen und gnadenlos aussaugen. Karl-Heinz hat dann prophylaktisch 2 Tropfen vom Milbenmittel bekommen und musste den Tag im Vogelhaus separiert von den anderen verbringen. Ganz sicher war ich mir ja nicht was ihm fehlte. Es hätte auch eine wütende Wachteldame der Grund gewesen sein. Abends habe ich meinen Kontrollgang vorgenommen. Karl-Heinz ging es gut. Er war wohlauf und wirkte wieder entspannter. Nach einem Kontrollblick des Gefieders durfte er wieder zu seinen Mädels. Das Gefieder am Bauch war wieder ganz sauber und dicht. Am Auge sah das Gefieder noch etwas verschmiert aus, aber das war so zu erwarten. Ich wollte am Auge nicht so sehr putzen. das Auge war aber nicht verletzt. Das Gefieder drumherum sah nur grausam aus. In der Voliere habe ich meine Mädels auch genauer unter die Lupe genommen. Cappuccino hatte eine kleine Lücke in Ihrem Nackengefieder. Also hat sich mein Verdacht bestätigt. Die nächsten Wachteln bekamen 2 Tropfen vom Milbenmittel verpasst. ich hatte dummerweise meine rote Jacke an als ich in zur Voliere ging. Schokoline wird bei roten Kleidungsstücken sehr panisch. Sie ist die einzige, die auf Farben so stark reagiert. Jedenfalls hatte ich mich schnell der Jacke entledigt und dann die Behandlung weiterer Tiere fortgesetzt. Schokoline, Mathilda und die 3 Junghennen aus dem 1. Schlupf bekommen heute ihr Milbenmittel. Ich wollte die Tiere gestern nicht noch mehr stressen als Schokoline so aufgewühlt war. Heute früh sah Karl-Heinz wie gewohnt aus. Das Gefieder ist wieder schön sauber und er tiefenentspannt. Den Mädels geht es auch sehr gut. Also war meine Vermutung goldrichtig und ich werde mich nun dem Vogelhaus und der Voliere annehmen und was gegen Milben unternehmen. Eine Wurmkur haben alle Vögelchen gestern zusätzlich noch verpasst bekommen. Die hatte ich frühs bereits ausgegeben bevor ich Karl-Heinz gesichtet hatte. Die Wurmkur wird 24h über das Trinkwasser verabreicht und die Vögelchen dürfen in dieser Zeit nicht baden - sehr zum Leidwesen der Kanarienvögel. Insbesondere Sao war damit alles andere als einverstanden wo er es doch so liebt im frisch aufgefüllten Badewasser seine Morgentoilette zu vollführen. Nun ja, 2 x im Jahr muss das eben mal sein.

So, dass soll es erstmal von meiner Seite gewesen sein. Ich freue mich auf eure Erfahrungen mit den unliebsamen Gartenbesuchern. Bis bald! Euer Federbällchen_1705

Hallo ich habe da mal eine Frage, ich habe ja meine beiden pfirsichköpfchen. Ich besitze sie ungefähr seid 2 Jahren. Ich habe ihnen noch nie ein Medikament gegeben. Sollte ich den profilaktisch etwas gegen Würmer geben.
Ich weiss das nicht , und hoffe ich bekomme Antwort

Hallo Rafiki, mein Karl-Heinz hat mir wirklich einen riesen Schreck eingejagt. Ich bin Krankheiten von meinen Lieblingen absolut nicht gewöhnt - zum Glück! Mir war aber bewusst, dass irgendwann Milben ein Thema sein werden - besonders jetzt im Sommer. Aus der Wachtelgruppe hat jemand seine Wachteldame daran verloren. Sie hat viel zu lange gewartet und ihrer kleinen Maus so viel abverlangt. Sie sah wirklich furchtbar aus. Total gerupft und die anderen Wachteln haben sie gemieden. Vor ein paar tagen ist sie ihrem Schicksal erlegen. Soweit darf es nicht kommen. Man muss sich seien Tiere immer ganz genau ansehen und vorallem beobachten. Ich hätte Karl-Heinz schon am Vortag ansehen sollen. Da hat er so oft gekräht. Natürlich denkt man nicht zwangsläufig beim Krähen an Milben, aber zumindest merkt man, dass er mit irgendetwas unzufrieden ist. Ist ja zum Glück alles gutgegangen. Ich verfolge das leider sehr oft, dass einige Besitzer sehr lange warten bis sie sich um ihr krankes Tier kümmern. Das bricht mir jedes mal das Herz. Dass es Vögel eigentlich immer nur in Kombination mit Milben und Würmern gibt, sollte jedem Vogelbesitzer - egal welcher Art, stets bewusst sein. Auch Nagetiere, Hunde, Katzen, selbst wir Menschen tragen Milben an uns. Das gehört nun mal dazu und ist ganz natürlich. Die Balance darf nur nicht gestört werden. Dann müssen wir eben einschreiten und dem kleinen Patienten helfen.

Deine schnecken-Bilder sind sehr hübsch. Als ich Kind war, sollten wir in der Grundschule mal Schnecken sammeln und ihnen ein bepflanztes Glas als Minilebensraum anbieten. Nur für ein paar wenige Tage. Dieses Experiment hatte mir damals sehr gefallen und wir hatten unglaublich viele Bänderschnecken. Weinbergschnecken gab es damals nicht bei uns. Ich hatte viele Jahre kaum noch welche gesichtet, aber dieses Jahr ist in unserem Garten eine gute Population herangewachsen. Anfangs hatte ich kaum welche gesehen, aber seit ich jeden Morgen aufsammeln gehe und die Nacktschnecken für kurze Zeit reduziert bekomme, sehe ich stattdessen immer mehr Bänderschnecken. Wie als würden sie aufatmen, weil die großen Nacktschnecken ihren Platz freigeben müssen. Meine Liebsten Zuhause dürfen natürlich auch nur die Nacktschnecken sammeln. Zum Glück haben sie Verständnis für mein Schneckendenken.

In der Natur fressen die Vögel alles was ihnen unter den Schnabel kommt. Ich habe bisher nur von verschiedenen Würmern gelesen, die von Schnecken übertragen werden. Diese werden aber auch von Regenwürmern, Käfern, Spinnen, usw. übertragen. Wie gesagt, unsere Vögelchen tragen auch Würmer in sich. Bei gesunden Vögeln kommt das Immunsystem gut damit zurecht. Kritisch wird es nur, wenn sie allgemein geschwächt sind. Dann kann sich der Parasit zum Todesfeind entwickeln.

Hallo Blue, du hältst deine Pfirsichköpfchen in der Wohnung, richtig? Da würde ich persönlich jetzt nicht zur chemischen Keule greifen, wenn ihre Ausscheidungen normal aussehen und sich die beiden pudelwohl fühlen. Vögel in der Wohnungshaltung, die keinen Kontakt zu fremden Tieren haben, sind diesbezüglich nicht gefährdet. Reiche ihnen Oregano und, wenn sie es vertragen, Knoblauch und Zwiebeln, zum normalen Futter dazu. Dann hast du eine harmlose pflanzliche Prohylaxe gegen Darmparasiten durchgeführt. Meine Tiere leben in einer Naturvoliere im Garten. Sie haben zwar keinen Kontakt zu Wildvögeln, aber die Insekten usw. können problemlos in die Voliere krabbeln. Für die Wachteln und Kanarienvögel ist das natürlich Abwechslung pur und was gibt es besseres als sein Futter zu jagen, den anderen stolz vor dem Schnabel zu präsentieren und dann genüßlich zu knacken. Die Gefahr einer Überansiedlung der Würmer ist so allerdings auch gegeben, wenn man nicht aufpasst. Deshalb sollte man eben die Menge anpassen und nicht alles geben was man im Garten aufsammelt. Dann sollte man auch 2 x im Jahr zu einem Medikament greifen. Aber wie gesagt: das gilt nur für die Außenhaltung.

Bei Milben sehe ich das allerdings etwas anders. Die kann man sich auch über Futter in den Tierbereich einschleppen. Das Problem hatte ich vor vielen Jahren mit Heu für meine Meerschweinchen. Auf Kohlrabiblättern aus der Kaufhalle habe ich auch schon Milben gesehen. Oder sie krabbeln durch ein geöffnetes Fenster ins Zimmer oder werden mit den Schuhen in den Wohnbereich getragen. Die Biester sind so klein, dass man sie kaum sieht und tagsüber hat man erst recht keine Chance, da die meisten nachtaktiv sind. Dagegen arbeite ich mit speziellen Pflanzen in der Voliere. Normalerweise habe ich im Vogelhaus Lavendelsträuße und Fichtenzweige an den Nestern stecken. Die habe ich aber im Frühling rausgenommen, weil alles so stark zerkrümelt war, dass da keine Wirkung mehr erzielt werden konnte. Ich warte jetzt bis die Lavendelblüten im Garten ihre erste Runde geschafft haben. Dann statte ich das Vogelhaus wieder mit Lavendel aus. Die Fichtenzweige müssen auch erst noch nachwachsen. Ich habe aber gestern mit meinem Nachbarn gesprochen. Er hat eine große Walnuss im Garten stehen und am Samstag machen wir mir für die Vögelchen einige Zweige ab. Die Bäumchen in der Voliere (u.a. Eukalyptus, Walnuss, Fichte) sind im Vergleich zum letzten Jahr ordentlich gewachsen, aber die Walnuss und die Fichte sind für's beschneiden noch zu klein. Den Eukalyptus kann ich aber schon etwas stutzen. Die Walnusszweige unseres Nachbarn und meine Eukalyptuszweige werde ich dann häckseln und unter das Einstreu mischen. Noch etwas Kieselgur dazu und schon verlieren die Milben das Wohlgefühl im Vogelhaus. Natürlich wird vorher das Vogelhaus ordentlich beräumt und geputzt und mit einem Milbenspray die Balken wenigstens kurz besprüht. Die Körbchen werde ich auch im Garten, weit weg von der Voliere, besprühen. So schön Naturwerkstoffe im Vogelhaus sind, so milbenanziehend sind sie leider auch. Aus diesem Grund hatte ich mich damals gegen einen Holzstall entschieden. So muss ich nicht das ganze Haus benebeln. Nur die Balken und Schlafplätzchen. Die Milbenmittel sind sehr aggressiv und das dauert dann recht lange bis die Gase aus dem Haus entwichen sind. Die Tiere dürfen in der Zeit natürlich nicht ins Haus. Da bin ich ganz froh, dass es aktuell so mild ist. In der Hitze wie letzte Woche hätte ich das nicht machen wollen, da die Vögelchen sich ja doch auch gern ins kühlere Vogelhaus zurückziehen.

Ok noch eine Frage Oregano knoblauch und Zwiebel frisch oder lieber getrocknet. Und leider habe ich das mit den Milben nicht ganz verstanden. Reicht es wenn ich Lavendel Sträuße in den Käfig gebe. Ach ja meine sind bei schönen Wetter auf dem Balkon ansonsten im Haus.

Blue, du kannst den Oregano, die Zwiebel und den Knoblauch frisch anbieten. Ich zerkleinere alles und mische es mit Kanariensaat. Da gehen dann alle ran.

Den Lavendel und die Fichtenzweige klemme ich in die Ecken, da ich davor die Körbchen der Wachteln stelle. So dass der Lavendel- und Nadelduft die Körbchen umgeben. Dort setzen sich die Milben am liebsten fest. Also überall wo ich feste Schlafplätze verbaut habe, habe ich die Lavendelsträuße und Fichtenzweige angebracht. Auf den Kanarienschlafplätzen habe ich aber keine Zweige hängen, da sie keinen Kontakt zu den Balken haben. Da genügt es, wenn ich sie wöchentlich mit Wasser abwasche. Ich denke, wenn dein Käfig nicht allzu groß ist, genügt ein Sträußchen. Du musst halt schauen was deine Pfirsichköpfchen damit anstellen. Fressen sollte aber unbedenklich sein, soweit ich weiß. Dann wird eben nachträglich neu bestückt.

Rafiki, das Kratzen kann ein Hinweis sein; muss es aber nicht. Cappuccino hat sich nicht gekratzt und dennoch fehlen in ihrem Nacken Federn. Karl-Heinz hat sich auch nicht durch Kratzen bemerkbar gemacht. Nun sitze ich allerdings auch nicht den ganzen Tag vor der Voliere und beobachte sie. Ich gehe Vollzeit arbeiten. Dadurch war es nur eine Vermutung meinerseits, dass es sich um Milben handeln könnte - was um diese Jahreszeit üblich ist. Die Kanarien mausern im Sommer. Dabei kratzen und zuppeln sie sich ständig an den Federn bis sie raus sind. Das kann dann auch zu Verwechselungen führen. Bei den Wachteln weiß ich, dass sie im Frühling und im Herbst mausern. Daher auch der Verdacht auf Milben. Zu einer anderen Zeit hätte ich es auch falsch einschätzen können.

Natürlich sind erstmal die natürlichen Mittel die beste Wahl. Ich weiß aber aus meiner langjährigen Erfahrung mit verschiedenen Tierarten und meinen früheren Nebenjobs beim Tierarzt, dass die Pflanzenheilkunde nur bis zu einem bestimmten Grad wirken kann. Wenn dieser überschritten ist, muss man dann doch zu einem Medikament greifen. Wie gesagt, das hängt von den Randbedingungen ab. Bei einer Wohnungshaltung, die hier im Forum überwiegend vertreten ist, würde ich auch unter normalen Umständen auf Medikamente verzichten. In einer Naturvoliere, wo ganz andere Bedingungen herrschen, sollte man schon zu Medikamenten greifen, wenn die Tiere Krankheitssymptome zeigen. Ansonsten verlängert man das Leid der Tiere sinnlos oder schlimmstenfalls verliert man das Tier. Damit ist dann erst recht niemandem geholfen.

Das Milben keinen Staub mögen, stimmt so nicht ganz. Das ist gerade das Problem von den meisten Einstreuarten. Deshalb sollte man immer staubarmes Einstreu oder Vogelsand verwenden. Da haben es die Milben nicht so einfach. Im reinen Sandbad sind kaum Milben enthalten. Im Mutterboden stattdessen viele. Es kommt also wieder auf das Substrat an, welches man zum Baden bzw. als Einstreu anbietet. Das ist aber ein guter Hinweis für mich: Ich habe nämlich kürzlich ein weiteres Erdbad in der Voliere eingerichtet, welches die Wachteln super gern nutzen. Das werde ich wohl doch lieber ausheben und durch Spielsand ersetzen.

Ich werde es einfach in die Nähe ihres Schlaf Brettchen hängen. Und noch mal ganz lieben Dank für die umfangreiche Info 😍

Den Lavendel kann man überall im Käfig aufhängen. Der Duft ist so intensiv, dass er nicht zwingend am Schlafplatz angebracht werden muss. Da mein Vogelhaus natürlich andere Dimensionen aufweist wie ein Vogelbauer, platziere ich den Lavendel als auch die Fichtenzweige an die Plätze wo sich die Wachteln am liebsten ausruhen und das sind die Häuschen und Körbchen.

Mein Erdbad habe ich gestern direkt wieder ausgehoben und durch Sand ersetzt. So habe ich ein Milbenparadies weniger in der Voliere.

Das macht Sinn. Außerdem lieben es unsere Vögel von Blumen und Zweigen umgeben zu sein. Da schläft es ich doch gleich viel besser.