Kanarien » Unsere neuen Freunde

Hallo ihr Lieben, lange war es ruhig bei uns. Der Sommer hatte es in sich, aber wir haben die Hitze gemeinsam prächtig gemeistert. Klar stehen noch ein paar sommerliche Tage/ Wochen vor uns, aber so heftig wird es sicherlich nicht mehr werden.

Wir haben uns entschlossen unseren Lieblingen noch 2 neue Gefährten zu schenken. Gesagt, getan. Bei Ebay Kleinanzeigen einen Kanarienzüchter gleich um die Ecke gefunden und uns in 2 hübsche Mädels verliebt. Unser Bestand hat die beiden ganz herzlich aufgenommen und gemeinsam gepickt. Unser Sao hat sich charakterlich so positiv verändert. Früher durfte niemand auch nur in die Nähe seiner Futterkokosnuss und am Wochenende gab es absolut keine Beanstandungen als Mon Cheri und Apricot (unsere neuen Hennen) picken kamen. So als gehörten sie schon ewig zum Schwarm. Die beiden Mädels sind Samstagabend gegen 22h bei uns eingezogen. Die Zeit haben wir bewusst so gewählt, da unsere Bande schon geschlafen hat. Die Mädels zogen erstmal samt Vogelbauer in die Voliere. Frühs waren natürlich unsere Vögelchen total neugierig wer dort drin sitzt. Der Vogelbauer ist ja eigentlich unsere Brutstation, wenn die Küken kurz vorm Flüggewerden sind, damit sie nicht zu früh aus dem Nest hüpfen. Purzelchen (unser Küken vom März) hat sich sofort daran erinnert und den Vogelbauer von oben in Beschlag genommen. Auch Calista, Purzelchens Ziehmama, hat den Eingang gesucht. Sie hat oft darin gebrütet. �� Herrlich. Gegen Mittag haben wir dem Schauspiel dann ein Ende gesetzt und die beiden Mädels zu den anderen gelassen. Natürlich vorher geprüft, ob sie ok sind. Der Schwarm ist nun vollständig und somit die Gruppenzusammenstellung beendet. ��

Unsere Dottie hat sich vor ein paar Tagen für eine Brut im Vogelhaus entschieden. Sie hat noch keine Küken aufziehen dürfen. Da sie aber direkt im Haus ist, habe ich dieser Brut zugestimmt. 2 Eierchen darf sie brüten. Ich hoffe sie somit darin zu bestätigen ab sofort immer im Haus zu brüten. Bei Calista habe ich gemerkt, dass sie einen festen Brutplatz hat. Ich hoffe, dass Dottie genauso denkt. Eine unserer Jungwachteln brütet zeitgleich im Vogelhaus. Wie als hätten sich beide Mädels abgesprochen ��. Beide sind aber voneinander getrennt. So hat jede Glucke ihre Ruhe und die anderen sind draußen beschäftigt.

Nun noch die beiden hübschen Damen bildlich vorgestellt:

Nummer 1: Apricot

20240818_135802.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Und Nummer 2 - unten auf dem Ast: Mon Cheri (Orangenes Köpfchen und gelber Körper). Lt. dem Züchter wird sie eine komplett rote Henne. Wir sind gespannt 🤗

20240818_131417.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Danke Rafiki. Die beiden haben sich schon richtig gut eingelebt. Man hat das Gefühl als gehören sie schon seit längerer Zeit zum Schwarm. Apricot hat uns allerdings am Montagabend einen Riesenschreck eingejagt. Als ich abends von der Arbeit heim kam, musste ich sie erstmal suchen. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte Sorge, dass ihr etwas zugestoßen war. Bei neuen Tieren weiß man ja nie wie sie den Transport und die Vergesellschaftung überstehen oder ob sie doch eine Krankheit in sich tragen, die man nicht sofort erkennt. Ich habe zuerst die Voliere abgesucht. Da war sie nicht. Die Wachteln waren tiefenentspannt, also scheint es diesbezüglich auch keinen Vorfall gegeben zu haben. Apricot und Mon Cheri kannten bisher keine Wachteln. Da ist man doch etwas unsicher. Ich bin dann ins Vogelhaus gegangen und dort saß sie gemütlich im Futterhäuschen und hat sich die besten Samen rausgepickt. Dottie brütet in der Nähe des Futterhäuschens, aber sie scheint der neue Besuch nicht gestört zu haben. Jedenfalls bin ich dann erleichtert ins Haus und habe mich um meine Schwie-Mu gekümmert. Später kam mein Mann und rief mich. Ich solle ganz schnell zu ihm kommen. Irgendetwas stimmt mit Apricot nicht. Ich hörte nur wie er sagt, dass die kleine Maus blutverschmiert sei. Ich dachte nur so: "Das kann doch nicht sein. Vorhin hat sie doch ganz zufrieden gepickt. was ist da nur passiert?" Ich habe mir daraufhin das kleine Kerlchen angesehen und musste lachen. Die kleine Dame hat gebadet und dementsprechend sah ihr Gefieder aus. Mein Mann zeigt mir dann die Haut in ihrem Nacken und fragte was mit ihr los sei. Zuerst war ich auch etwas verdutzt, weil die Haut so rot ist. Wir haben uns dann andere Stellen an ihrem Körper angesehen und dort ist die Haut genauso rot. Der kleinen Maus fehlte also nichts. Sie ist nur eine Kreuzung aus weißen und roten Kanarienvögeln. Daher resultiert auch ihr apricot-farbenes Gefieder. Als wir sie in die Voliere gesetzt haben, hat sie sich erstmal lauthals bei ihren Kameraden beschwert, ihre Federn sortiert und Abendbrot gegessen. Unsere gelben Kanarienvögel haben eine helle Haut. Ich hatte aber schon mehrfach gelesen, dass rote Kanarienvögel eine rote Hautfarbe haben. Das vergisst man natürlich schnell, wenn man keine eigenen roten Vögelchen pflegt. Nun ja, jetzt sind vorbereitet. Da Mon Cheri auch eine rote Dame zu sein scheint (so zumindest die Aussage des Züchters), haben wir rotes Eifutter und ein paar zusätzliche Vitamine bestellt. Heute sollte das Päckchen kommen. Die roten Kanarienvögel brauchen für eine hübsche Gefiederfärbung andere Zusatzstoffe als die gelben. Bei unseren gelben Kanarien hat sich das Gefieder auch positiv verändert nachdem sie bei uns eingezogen sind. Sie hatten von ihren vorherigen Haltern kein gelbes Eifutter bekommen, sondern nur Brot. Bei uns haben sie sich zu richtig hübschen kleinen Sonnen entwickelt. So wie ein gelber Kanarienvogel eben leuchten muss. Ich bin gespannt wie sich das Gefieder bei unseren beiden roten Damen färben wird.

Es hat sich übrigens schon ein Pärchen gefunden: Sao und Apricot. Apricot hatte gestern mit ihm geflirtet und heute Nacht haben sie zusammen in der Voliere nebeneinander geschlafen. Heute früh wurde Apricot von Sao getreten und sie war richtig von ihm angetan. Meine Güte, das ging ja fix. Ich habe langsam die Vermutung, dass Sao sich eher zu Damen hingezogen fühlt, die seiner Rasse entstammen. Sao, Calista, Apricot und Mon Cheri haben einen eher gedrungenen Körper und ein rundes Köpfchen. Merlin, Purzelchen und Dottie sind sehr schlank und haben ein kleineres Köpfchen mit Haube. Ich beobachte mal weiter... Auf jeden Fall sollten die Herren jetzt langsam mal aufhören sich ständig um Calista zu streiten, auch wenn sie die Pamela Anderson der Kanarienvögel zu sein scheint. Bei 5 wunderschönen Mädels ist doch die Auswahl groß genug...

Hallo Federbällchen, freut mich erstmal wirklich sehr das du zwei neue hast.😊 Sie sind wirklich schön und bringen auch ganz schon viel frischen Wind in die Truppe😄 Das ihr sie auch erst am Abend reingesetzt habt find ich auch interessant. Ich glaube ich hätte auch einen Mega Schreck gekriegt wenn ich das gesehen hätte mit der roten Haut. 😂 Man ist natürlich nicht vorbereitet ihr habt ja schon Kanarien. Das mit dem Eifutter macht man das bei allen Vögeln fürs Gefieder? Ich höre das zum ersten Mal. Wobei ich auch noch nicht so lange in der Materie drin bin muss ich sagen.
Ich wünsche dir in Zukunft aber viel Spaß mit den neuen zwein und bin gespannt welche Paare sich bilden.😊

Hallo Lichi&Loki, vielen Dank für deine lieben Worte. 😊 Hm, ich kann dir gar nicht sagen,ob andere kleine Vogelarten auch Eifutter bekommen. Ich kenne es nur von den Kanarien. Bin aber auch erst seit letztem Jahr Vogelbesitzerin. Das Eifutter ist aber an sich nicht direkt für's Gefieder, sondern ein Ergänzungsfuttermittel, damit die kleinen Kerlchen besser durch die Brut, Kükenaufzucht und Mauser kommen. Dem Eifutter sind noch zusätzliche Vitamine beigefügt und wird eben an die Gefiederfarbe abgestimmt. Für die Wachteln gibt es z.B. kein Eifutter. Sie bekommen dafür noch ein extra Spezialfutter von mir (zusätzlich zum Legekorn), welches mit getrockneten Blüten, Kräutern, Ölen, usw. versetzt ist. Also ebenfalls ein sehr gesundes Ergänzungsfutter. Das könnte man im weitesten Sinne mit dem Eifutter vergleichen.

Dankeschön. Den Spaß habe ich bereits mit der Bande. Sie sind wirklich herrlich und meine beiden Hähne ausgeglichener. Klar müssen sie sich immer noch anzicken, wenn eine Dame auf Nestbau aus ist. Aber es sind nur kurze "Streitgespräche". Im März wird es dann mit Sicherheit schon wieder aufregender.

Apricot versucht nun ihr erstes Nest zu bauen. Sie und Sao sind verliebt und die Stimmung passt. Aber sie hat noch keine Erfahrung darin wie es sich mit dem Nestbau usw. verhält. Ist halt gerade blöd, dass Dottie und Calista schon brüten. So kann sie nicht von den beiden lernen. Was aber noch viel problematischer ist, ist, dass sie sich versucht die Federn rauszureißen, um ihr Nest damit einzurichten. Das muss ich unbedingt aus ihr rausbekommen. Auf den Boden traut sie sich noch nicht, um Nistmaterial (Federn usw) zu sammeln. Nach 1 Woche kann man das aber auch noch nicht erwarten. Die anderen Mädels sammeln aktuell nicht, dadurch sieht sie es auch bon ihnen nicht. Nistmaterial hängt in der Voliere genügend, aber das erkennt sie noch nicht als solches an. Sie inspiziert zwar slles, aber scheitert schon am Sammeln. Ich habe ihr nun ein Tellerchen hingestellt, bestückt mit Federn und Moos. Dann zusätzlich 2 Heusträuße aufgehangen. Sie nimmt die Federn zwar gut an, aber weiß einfach nicht wie man daraus ein Nest bastelt. Das Moos findet sie auch interessant, kann danit aber nichts anfangen. Das ist gerade wirklich eine blöde Situation. Mein Mann vermutet, dass die Hennen bei dem Züchter, von dem wir die 2 Mädels gekauft haben, kein Nistmaterial bekommen haben und sie dort gesehen hat, dass die anderen Hennen sich die Federn rausreißen. Vielleicht hat das aber auch ihre Mutter bei ihr gemacht. Eine andere Erklärung haben wir im Moment für dieses Verhalten nicht. Ich werde mal recherchieren was ich noch tun kann. Wenn sie das bei sich macht (was ja schon schmerzhaft und ungesund ist), kann es auch passieren, dass sie das später bei ihren Küken auch machen wird, wenn sie das nächste Nest bauen möchte. Das habe ich schon mal im Internet und in meinen Büchern gelesen. Das muss ich unbedingt unterbinden. Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee oder kennt so eine Verhaltensstörung bereits von seinen Schützlingen?

Danke Rafiki. Mangelerscheinungen kann ich ausschließen. Seit die beiden bei uns eingezogen sind, bekommen sie zusätzliche Vitamine, da sie mit roten Kanarien gekreuzt sind und somit einen erhöhten Vitaminbedarf haben. Die beiden verhalten sich auch ansonsten ganz kanarientypisch und ihr Gefieder sieht super aus. Die Fußkrallen sind auch top und vom Körpergewicht her ebenfalls alles bestens. Sie fliegen viel und sicher, piepsen vor sich hin und suchen den Kontakt zu ihren neue Gefährten, genießen ihr morgendliches Bad und sind frech. Also so, wie es sich für einen gesunden Kanarienvogel gehört. Langeweile denke ich, kann ich in unserer Voliere ausschließen. Sie haben viel Flugraum, es gibt viele Bäume, Sträucher, Naschzweige, Schaukeln, Äste, ... Sie zuppelt auch nur an sich rum, wenn sie das Nest bestücken möchte. Sie nimmt das Gefieder von ihrem Flügelchen. Sie bekommt aber zum Glück kaum was ab. Die losen Federn, die ich in der Voliere finde und aufsammle und für sie auf den Teller lege, holt sie sich jetzt aber auch. Sao ist auch dort und sammelt mit. Er schafft es aber nicht ins Nest. Er fliegt zum Ast und lässt es dann irgendwann fallen. Apricot gesellt sich zu ihm und sieht das und lässt ihre Sammelsorium dann auch fallen. Das ist echt doof.

Merlin hat immer beim Nestbau von Calista geholfen. Aber komischerweise nur bei ihr. Bei Dottie hält er sich auch aus allem raus. Er passt nur auf sie und das Nest auf. Sao wiederum bebrütet sogar die Kunsteier von Calista, wenn sie ein paar Runden durch die Voliere dreht. Das wiederum hat Merlin bisher noch nie gemacht. Das ist alles so super interessant. Wie unterschiedlich sich die Herren um ihre Damen und den theoretisch zukünftigen Nachwuchs bemühen. Man hat viel zu wenig Zeit zum Beobachten. Bei Sao könnte ich mir allerdings vorstellen, dass er die Eier brütet, damit Merlin nicht auf die Idee kommt wieder Anspruch auf Calista zu erheben. Was er natürlich dennoch macht. Schließlich ist sie seine "Haupthenne". Das ist schon alles verrückt bei den Kanarien.

Ich schaue heute Abend nochmal ins Nest, ob sie auch das Moos mit nutzt. Zumindest hat sie es ziemlich auseinander genommen. Ich hoffe, dass ihr das Material so genügt und sie bald von ihrem Flügelchen ablässt. Auch wenn sie keine Federn rausbekommt, bereitet mir das trotzdem Sorgen. Gestern lag ein wenig Heu und Federn in dem Körbchen. Aber sie kann es noch nicht verflechten. Nistplätze gibt es in der Voliere auch genug. Da Mon Cheri und Purzelchen überhaupt kein Interesse an einer Brut zeigen sowie Dottie und Calista in ihren eigenen Nestern sitzen, hat Apricot auch hier keine Engpässe.

Hallo und guten Morgen
Federbällchen bei dir scheint richtig was los zu sein. Ich hoffe doch das Aprico es geschafft hat ein Nest zu bauen. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß mit dem Zuwachs in deiner Voliere, und hoffe auf neue Erfahrungsberichte. 😀😀

@Rafiki: Man soll den Bruttrieb der Vögel nicht unterdrücken, da sie davon seelischen Schaden davontragen. Das Brutverhalten stärkt außerdem die emotionale Bindung zwischen den Tieren. Die Fortpflanzung gehört zum Vogeldasein einfach dazu. Ich habe mehrere Berichte zu dem Thema gelesen. Darin wurde auch erklärt, dass eine unerfüllte Brut den Tieren nicht zusetzt, weil das in der Natur regelmäßig vorkommt. Aber eine komplett unterdrückte Brut schadet ihnen eben. Ich hatte letztes Jahr im Herbst versucht Calista von einer Brut abzubringen. Damals war ich absolut unerfahren und hatte mich in einem anderen Forum dazu informiert und mir wurde geraten Calista aus der Gruppe zu entfernen, in einen Vogelbauer zu setzen, ihr nur Körner und Wasser anzubieten und den Vogelbauer 14 Tage lang abgedunkelt in einen anderen Raum zu stellen wo sonst niemand ist. Sie dürfte nichts hören und sehen und nur so würde sie sich wieder beruhigen und die Brutstimmung nachlassen. Außerdem wurde mir vorgeworfen, dass ich meine Calista zu tote legen lasse (obwohl ich die Eier immer ausgetauscht habe). Diese Argumentation hatte mir sehr zugesetzt und ich war verzweifelter als zuvor. Daraufhin habe ich wieder recherchiert und mich versucht an die Natur zu halten. Der Herbst war letztes Jahr bei uns sehr mild. Im September hatten wir sogar noch richtig heißes Sommerwetter. Die Wildvögel steckten voller Frühlingsgefühle. Also kein Wunder, dass auch die Kanarienvögel, die ja eh 365 Tage im Jahr im Freien leben, auch wieder in Brutstimmung kamen. Meine Calista blieb natürlich wo sie war und sie wurde von mir ganz normal versorgt wie sonst auch. Ohne Nistmaterial und Nester war sie richtig aggressiv und hat an Merlin und Sao ihre schlechte Laune ausgelassen. Dottie musste auch oft in Deckung gehen. Calista war so verzweifelt, dass sie in der Voliere versuchte ein Nest zu bauen. Woran sie allerdings gescheitert ist, weil das Baumaterial nirgends halten wollte. Sie brauchte eben ihr Körbchen an ihrem geliebten Brutplatz. Nach wenigen Tagen habe ich ihr dann auch die Nester und das Nistmaterial wieder zur Verfügung gestellt und sie begann ihr Baukunstwerk und war wieder die glücklichste und ausgeglichenste Henne der Welt. Der Weg, der mir damals in dem Forum empfohlen wurde, kam von einer Halterin, die ihre Vögel in einer Wohnung unterbringt. Es mag sein, dass dieser Weg für sie vielleicht der beste ist. Für mich jedenfalls klingt das eher nach Tierquälerei. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle ein Schwarmmitglied aus der Gruppe zu reißen und wegzusperren, bloß weil es seinem Naturinstinkt folgt. Man muss eben die Haltungsformen stark voneinander trennen. Volierenvögel sind nun mal enger mit der Natur verbunden als Wohnungsvögel es je sein können. Dem muss man sich bewusst sein. Solche Ratschläge zu geben, muss m.M.n. auch sorgfältig überdacht werden. Ich kann keine Schwarmvögel alleine halten. Sie gehen daran zugrunde. Egal, ob es sich um ein paar Tage oder mehrere Wochen handelt. Kanarienvögel sind Schwarmvögel, auch wenn der Schwarm nicht so groß ist wie z.B. bei Wellensittichen. Dennoch brauchen sie ihre Kumpels um sich. Sie leiden, wenn sie alleine gehalten werden. Das wissen wir alle, die Vogelbesitzer sind. Der Mensch kann nur ansatzweise einen Vogelpartner ersetzen. Aber einen Vogel 14 Tage in einen Raum zu stellen und nur Wasser und Körner reichen und dann wieder das Tier stundenlang sich selbst zu überlassen, das ist inakzeptabel. Da fehlen mir wirklich die Worte. Und das kam von jemanden, der Kanarienvögel selbst pflegt.

Ich habe für mich den Kompromiss geschlossen, dass meine Mädels brüten dürfen, wenn ihnen danach ist. Eine erfolgreiche Brut á 2 Küken pro Jahr und Henne ist für mich akzeptabel und kann ich auch weiter verkaufen. Alle anderen Eierchen werden durch Kunsteier ersetzt, damit keine sinnlose Tiervermehrung erfolgt. Außerdem muss man die Eierchen austauschen, da die Hennen sonst so lange legen bis das Nest mit 5 bis 7 Eiern bestückt ist. Würde man nur alle Eier entfernen, würde die Henne bis zur Erschöpfung weiter legen. Das wäre natürlich nicht tragbar. Ich werde auch nicht jedes Jahr alle Mädels erfolgreich brüten lassen. 2 Hennen pro Jahr ist in Ordnung. Die anderen sind dann eben ein Jahr später dran. So handhabe ich es auch mit den Wachteln, da ich sonst auch ständig brütende Glucken in der Voliere hätte, was ja lt. Medienberichten fast unmöglich ist. Tja, keine Ahnung wieso, aber bei uns ist es eben so und ich genieße es. Ich versuche die Bruten so zu steuern, dass jährlich eine bruterfahrene Henne und eine junge Henne brütet, damit die jüngere von der älteren lernen kann. Calista und Dottie haben mir es dieses Jahr gezeigt wie gut das funktioniert. Nächstes Jahr soll Apricot von Calista lernen. In 2023 Mon Cheri oder Purzelchen von Dottie. Wir haben das Glück den Lauf steuern zu können. Immer darauf bedacht, dass kein Tier leidet oder sich sinnlos verausgaben muss. Letztes Jahr hatte mir bei der ersten Brut diese Erkenntnis gefehlt. Damals waren wir alle damit überfordert: Merlin und Calista, weil es ihre allererste Brut war und keiner da war, von dem sie lernen konnten. Mein Mann und ich, weil es unsere allerersten Vögelchen waren und sie 3 Tage nach dem Einzug bei uns mit der Brut begannen. Leider war ich so dumm/ egoistisch und habe alle 5 Küken ausbrüten lassen und als Ergebnis alle Küken verloren. Die Elterntiere waren mit der Brutpflege absolut überfordert. Die heißen Sommertage hatten den Vögelchen den Rest gegeben. Ich habe mir damals geschworen, dass das bei uns nie wieder passieren darf. Egal, welche Tierart wir pflegen. Wir müssen einen Kompromiss finden, der beide Seiten glücklich macht. Und mit der gezielten Brut ist das ein guter Kompromiss.

@Blue Ja, bei uns ist irgendwie immer Stimmung :)). Aber dafür hat man seine Juwelen ja auch. Ich habe Apricot und das Nest gestern begutachtet: 1. Apricot hat gestern Abend und heute früh nicht ein einzigstes Mal versucht sich eine Feder rauszureißen. Ein absoluter Erfolg für mich. Ich hoffe sie vergisst diese Unart ganz schnell wieder. 2. Das Tellerchen mit meinem gesammelten Nistmaterial war komplett leer. Etwas Moos und einige Federchen, die ich in der Voliere gesammelt habe, sind in Apricot's Nest gelandet. Also Erfolg Nr. 2. Der Rest ist spurlos verschwunden. Ich vermute, dass sich Dottie den Rest stiebitzt und ihr Nest vergrößert hat. Die Kleinen müssten eigentlich gerade schlüpfen oder schon geschlüpft sein. Da gestern Abend 2 kleine Wachtelküken geschlüpft sind und heute morgen 2 weitere im Nest rumwuselten und Mama Chipsy absolut aufgeregt war, habe ich es noch gelassen zu Dottie zu gehen. Wenn Chipsy heute Abend etwas entspannter ist, dann besuche ich Dottie und schau mal was dort los ist. Ich denke, dass ich spätestens am Wochenende ein paar Bilder aufnehmen kann. Ich möchte die Kleinen nicht so stressen. Das ist auch ein großer Vorteil, wenn man mit Tieren zusammen lebt. Man lernt Geduld und wird zur Ruhe gezwungen, wobei ich gestern Abend und heute früh trotzdem zittrige Knie hatte als ich die kleinen Wachtelküken entdeckt habe obwohl das nun schon meine 4. Wachtelbrut in diesem Jahr ist. Die Kleinen sind so wahnsinnig trollig und das kleine Leben so sensibel und zart. Einfach unbeschreiblich dieser Moment...